Brettspiele für Teenager

Gesellschaftsspiele für Jugendliche

Jagdmesse: Weshalb Brettspiele in Deutschland so populär sind Inwieweit Herbert die Brettspiele mögen, ist noch nicht bekannt. Dann hat der Schwabenspielverlag Huch&Friends für den Geschäftsführer des größten deutschen Baukonzerns hochtief das Passende: Mit dem neuen Gesellschaftsspiel "Das Börsenspiel" konnte er seinen heutigen Arbeitstag nachvollziehen. Sollte er bis dahin das Gefühl haben, dass er auf der Essener Börse ist, muss er nur noch kommen.

Die Produktneuheiten für die kommende Weihnachtszeit werden bis zum kommenden Tag vorgestellt. Weil das Spiel eine der großen Passionen der Germanen ist. Games und Rätsel sind einmal mehr die stärksten Produktgruppen im ganzen Bundesweit. Daran wird sich auch in absehbarer Zeit nichts verändern. Trotz der demographischen Entwicklungen sind für junge Menschen keine Sorgen in Aussicht.

"Seit Jahren wachsen die Spiele für Kinder deutlich", so Michael Hopf, der auch Vertriebsleiter des Herstellers Haba und Vorstandsvorsitzender der Spezialgruppe Spiele ist. Angesichts der derzeitigen Umsatzzahlen sprach der Geschäftsführer gar von einem wahren Wachstumsfieber bei den Spielen für Kinder. Die Klassiker der Brettspiele im Computer- und Konsolenzeitalter sind bereits mehrmals zu Ende gegangen.

Brettspiele haben laut Hopf in den letzten Jahren ihre Marktanteile weiter gesteigert, während Computerspiele zurzeit bestenfalls Stagnation aufweisen. "Eine Partie schult das Leben", sagt Hopf. Spielend bedeutet, untereinander zu sprechen, voneinander zu lernen und sich zu amüsieren. Das ist für die Wirtschaft, die von wenigen großen Verlagshäusern wie z. B. Haßbro und Matthäus, Ravensburger und Schmidt oder Kosovo und Jumbo beherrscht wird, goldrichtig.

"Das haben die Bundesbürger bei den Partien nicht gespart", bekräftigt Karsten Schmidt, Geschäftsführer von Ravensburger. Die deutsche Nr. 2 im Brettspiel-Markt konnte ihren Absatz im Krisejahr 2009 weitestgehend ohne Probleme aufrechterhalten. Dieses Jahr sollte es gar zu einem echten Umsatzplus kommen. Die erst im Frühling präsentierte Partie ging bereits 150.000 mal über den Tresen und war gelegentlich gar nicht mehr zu haben.

Gleichzeitig hat Ravensburger hohe Ansprüche an das neue pädagogische Spielsystem Tipptoi für Kids ab vier Jahren. Auch Marco Ruskowski und Marcel Süßelbeck erhoffen sich solche Erfolge. Die beiden Mitte der dreißiger Jahre gehen seit Jahren auf die Spielmesse in Essen, aber bisher nur als Besuch. Mit " Frische " stellt das Duett in diesem Jahr zum ersten Mal ein eigenes Stück vor.

Seit beinahe vier Jahren arbeiten die beiden Freundinnen, die zusammen rund 1000 Brettspiele haben, an der Realisierung ihrer Spieleidee. Man kann es immer noch kaum fassen und geht regelmässig in die verschiedenen Geschäfte, um zu sehen, ob das wirklich stimmt", sagt Ruskowski. In der Tat ist es bereits eine Belohnung, dass ein kleiner Verlagshaus, Queen Games aus Troisdorf, das Game auf den Markt bring.

Weil die Wahl für die Produzenten groß ist. Für Süßelbeck und Ruskowski wurde zum Auftakt der Essener Messe der "Deutsche Spielepreis" verliehen. Damit ist die Erstauflage von rund 50000 Stück bei weitem nicht ausreichend. Auch der Umfang der Edition ist für die beiden Tüftler nicht unerheblich. Jedes dieser Trios hat den Verlegern wahrscheinlich schon mehrere hundert Neuentwicklungen vorgestellt.

Gerade in Asien und Amerika - und damit in Gebieten, in denen Computerspiele meist eine noch größere Bedeutung haben als in diesem Land - entsteht eine neue Brettspiel-Kultur. Brettspiele werden in den USA nur noch als "Deutsche Spiele" bezeichnet. Auch in vielen Großstädten haben sich Spielklubs gegründet, um "The Settlers of Catan", "Scotland Yard" oder "Tabu" zu bespielen.

Auch in Korea zahlen Spielfans für Brettspiele aus Deutschland in sogenannten Brettspielcafés. "Das Exportgeschäft ist für uns eine wichtige Säule", bekräftigt Hermann Hutter, Managing Director von Huch&Friends.

Mehr zum Thema