Kreide

Kalkstein

mw-headline" id="Mineralogie_und_Petrographie">Mineralogie und Petrographie[Bearbeiten | < Quelltext bearbeiten] Die Fotografien stammen von Repräsentanten der mikrofossilen Gruppen, die die Hauptkomponenten der Matrix der Kreidekalksteine bilden (obwohl die hier gezeigten aus einem Tiefsee-Sediment stammen). Die Kreide ist der umgangssprachliche Begriff für sehr feine, meistens weiß- oder lichtgraue Kalke, die sich vor allem in der oberen Kreide gebildet haben. Kalkgestein enthält im Kern Calcit (chemisches Calciumcarbonat) ohne Zugabe von Magnesiumcarbonat.

Diese Kreidekalke, da kaum Makro-Fossilien in die Matrix eingelassen sind, werden in der Karbonatklassifizierung nach Dunham petrografisch als kokolithisch-calcisphärische Mundsteine eingestuft. Die meisten Kreidekalke sind verhältnismäßig fest und haben einen scharfkantigen, muscheligen Split. In den marinen Lagerstätten Norddeutschlands, Dänemarks und Englands sind die Kalkschichten aus dem geographischen Alter der oberen Kreidezeit hervorgegangen, als die Meere ein minimales Mg/Ca-Verhältnis auswiesen.

Infolgedessen weisen die Kalkablagerungen eine mittlere Durchlässigkeit von 40 Prozent des Gesamtvolumens auf. Kreidekalke werden oft schräg bis flach aufgetragen, manchmal mit bauchiger oder faseriger Bildung der Beläge. In den seltensten Fällen handelt es sich um massive, unbeschichtete Lagerstätten, wie sie für den Rüger Schreibkreide kennzeichnend sind. Typische Kalksteine sind Horizont mit Knolle, Perle oder durchgehender Feuersteinschicht.

Bis heute wird Kreide vor allem als Farbstoff verwendet. Champagnerkreide, Dänischweiß, Kölnkreide (bei Aachen gewonnen), Meudonkreide, Moltonkreide, Rügenkreide, Schwedenkreide, Troyerkreide, Wienerweiß. Die natürlich vorkommenden Kreiden sind immer mit Sanden, Kieselsteinen und evtl. Muscheln durchzogen. In einigen Gebieten (England, Russland) wurde Kreide durch das Absägen von Blocks aus ihrer Vorkommen erhalten.

Auch andere Stoffe wurden unter dem Namen Kreide verkauft: Das als oberbayrische Gebirgskreide bekannte Erzeugnis ist ein Dolomitpulvergestein, auch bekannt als Graukreide oder gemahlene Kreide. Gemahlene Specksteinpuder wurden als venezianische und Briançon-Kreide im Angebot. Seit der Antike wird Kreide als Mischmittel und als Farbstoff für Weiße verwendet.

Unter Zugabe von Farbpigmenten oder durch Benetzen winziger Kalkpartikel mit organischer Färbung werden kreidebasierte Farbfarbstoffe hergestellt. Der Kalkgrund kommt vor allem in den klebegebundenen Primern der Plattenmalerei als sanfte Egalisierungsschicht (Gesso) zwischen dem Arbeitsholz und der Lackschicht vor. In den meisten Fällen sind dies keine reinen Kalkgründe, sondern Gemische mit Blei- oder Zinkweiss.

Diese wurden am meisten in Nordeuropa eingesetzt, während im Süden des Mittelmeerraums Gipsprimer häufiger eingesetzt wurden. Objekte oder Werkstoffe, die eine sanfte Oberflächenbehandlung benötigen, werden mit Kreideschlämmen aufbereitet. Neben Tonmineralen wurden einige Kalkablagerungen für die Produktion von Fuller's Ton genutzt, der in der Tuchherstellung und zur Entfernung von Fettflecken aus Textilen eingesetzt wurde.

Mit Hilfe von Kalkablagerungen wurden in England und Russland Bausteine gewonnen.

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